Palliativnetz auf gutem Weg

Dülmen. Der Aufbau eines Palliativnetzwerkes im Kreis Coesfeld war das Hauptthema des dritten Aschermittwoch-Workshops der kreisweiten Arbeitsgruppe „Dem Willen Sterbender gerecht werden“. Rund 170 Teilnehmer waren gestern ins Barbara-Haus nach Dülmen gekommen, um sich über den Stand zu informieren.

Rund 170 Personen nahmen am dritten Aschermittwoch-Workshop der Arbeitsgruppe „Dem Willen Sterbender gerecht werden“ teil. (Foto: pah)

Seit dem Vorjahres-Workshop hat die Idee ein Netzwerk aufzubauen viele Unterstützer gefunden. Nach Rücksprache mit den einzelnen Hospizbewegungen im Kreis Coesfeld wurde eine Aufbau- und Ansprechstelle innerhalb der Hospizbewegung Lüdinghausen-Seppenrade eingerichtet. „Mit dem Netzwerk soll die Zusammenarbeit der einzelnen Einrichtungen perfektioniert werden“, so Margaretha Bertram von der Hospizbewegung  Lüdinghausen. Sie stellte die einzelnen Komponenten und die Aufgaben des Netzwerkes vor.

Hausarzt und Palliativmediziner Dr. Hartmut Hoppe begrüßte den Aufbau des Netzwerkes. „Ein solches Netzwerk ist eine große Hilfe für die Hausärzte“, sagte Hoppe. Hausärzte alleine wären mit der Palliativmedizin fachlich, zeitlich und auch finanziell überfordert. Zudem sei die Bezeichnung Palliativarzt nur eine Zusatzbezeichnung und eine Zusammenarbeit mit anderen „Beteiligten aus dem Gesundheitssystem“ sei nicht vorgesehen.

Dr. Veronika Gemmeke sprach über die Einrichtung eines Palliativtelefons. Dieses soll rund um die Uhr besetzt sein, um „schnelle Hilfe in akuten Krisensituationen“ zu ermöglichen. Nach langen Überlegungen soll das Palliativtelefon an die Palliativstation im Franz-Hospital angeschlossen werden. „Zusammen mit der Aufbau- und Ansprechstelle bildet das Palliativtelefon die Basis für ein funktionierendes Netzwerk“, so Gemmeke.

Im Anschluss sprach Christian Heeck, Kulturreferent der Universitätsklinik Münster, über Humor in der Sterbebegleitung. Heeck stellte Humor als Bewältigungsstrategie vor, die auch in belastenden Lebenssituationen Kreativität und Kommunikation ermöglicht.

Danach wurden verschiedene Arbeitsgruppen angeboten. Hier wurde autogenes Training und Yoga vorgestellt, durch die die Helfer Entspannung finden und Kraft für ihre Arbeit mit Sterbenden tanken können.